Nein. Im folgenden Beitrag sprechen wir darüber, dass Lese-Rechtschreibschwäche genauso auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten können. Also denjenigen, die die Grundschule bereits absolviert haben. Nicht nur in der Sekundarstufe I, sondern auch bei Schülern der gymnasialen Oberstufe und jungen Auszubildenden sind häufiger Probleme beim Lesen und /oder Schreiben zu beobachten.
Ursachen und Schwierigkeiten
Eine mögliche Ursache für Schwierigkeiten im Lese-Rechtschreib-Bereich bei Älteren ist, dass der richtige Aufbau der Grundlagen beim Erwerb der Schriftsprache fehlt. Oft fällt das erst auf, wenn sich nach dem Schulwechsel in eine weiterführende Schule ein anderes Lernumfeld mit anderen Lernanforderungen ergibt.
Ein besonderes Problem für die betroffenen Schüler entsteht daraus, dass nicht richtig aufgebaute Grundlagen für den Erwerb der Schriftsprache in den Sekundarstufen I und II selten im Unterricht thematisiert werden. Die Lehrer setzen dann grundsätzliche schriftsprachliche Fähigkeiten voraus. Ganz selbstverständlich wird von fundierten lesetechnischen Fähigkeiten ausgegangen. Und ein Schüler, der beim Schreiben noch Schwierigkeiten mit der Zuordnung von Lauten und Buchstaben hat oder der nicht weiß, wann und warum ein Mitlaut zu verdoppeln ist, der bekommt es im Unterricht auch nicht mehr vermittelt. Die Tücken der deutschen Orthografie zeigen sich in den höheren Klassen in besonderem Maße. Viele Schüler*Innen bekommen Probleme, wenn man ihnen Einsichten die Feinheiten der Zeichensetzung oder die Prinzipien der Getrennt- und Zusammenschreibung abverlangt. Auch kann eine noch nicht in ausreichendem Maße entwickelte Lesekompetenz zu einem großen Problem werden, wenn immer anspruchsvollere Texte gelesen werden müssen.
Wenn Probleme immer größer werden
Schüler*Innen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche haben meist eine Lerngeschichte hinter sich. In dieser nehmen Misserfolge beim Lesen oder Schreiben einen festen Platz ein. Im Verlauf ihrer schulischen Entwicklung wird ihnen immer deutlicher, dass sich die Probleme nicht nur auf das Fach Deutsch beschränken. Da Lesen und Schreiben Kulturtechniken sind, erstrecken sich die Schwierigkeiten auf beinahe alle wichtigen Fächer.
Lücken systematisch schließen und Lerntherapie
Wie bei den jüngeren Kindern gilt, dass die Hilfe für Betroffene dort ansetzen muss, wo die Jugendlichen stehen. Der Stand der Entwicklung muss mittels einer Diagnose festgestellt werden, um sinnvoll arbeiten zu können und Lücken systematisch zu schließen. In noch stärkerem Maße als bei den Jüngeren kann mit Hilfe aber nur Aussicht auf Erfolg haben, wenn man sie als „Hilfe zur Selbsthilfe“ anlegt. Viele der von den Lernschwierigkeiten betroffenen Älteren gehen dem Umgang mit der Schriftsprache gerne aus dem Weg. Die Förderung der Älteren bietet aber auch besondere Chancen. Ihnen ist es oftmals recht leicht möglich, sich der Schriftsprache systematisch zu nähern. Vor allem verstehen sie, dass gute Fähigkeiten beim Gebrauch der Schriftsprache für ihr eigenes Leben schon in der Gegenwart sind.
Das Duden Institut für Lerntherapie in Aachen bietet eine solch systematische Herangehensweise für Schüler*Innen jeden Alters an. Unsere qualifizierten Mitarbeiter*Innen unterstützen sowohl in dem Fachbereich Lese-Rechtschreibschwäche als auch im Fachbereich Rechenschwäche. Wenn Sie mehr zu den Angeboten des Instituts erfahren möchten oder einen Austausch wünschen, können Sie jederzeit unseren Ansprechpartner kontaktieren. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!