Lesemotivation und Lesefreude sind neben der Leseflüssigkeit, dem Wortschatz und weiteren Ressourcen eine relevante Bedingung für das kompetente Leseverstehen (Scheerer-Neumann, 2018). Hat ein Kind eine Lese-Rechtschreibschwäche fällt die Lesemotivation in aller Regel gering aus. Bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen lässt sich beobachten, dass Lesen nicht als Spaß sondern als Qual empfunden wird. Lesen wird hierbei oft mit Misserfolgen und unangenehmen Reaktionen der Mitmenschen in der Schule oder im privaten Umfeld assoziiert. Versagensgefühle und ein leidendes Selbstbewusstsein sind somit häufig die Folge. Für Eltern ist dies belastend mit anzusehen und sie fragen sich, wie sie ihr Kind und dessen Lesemotivation unterstützen können. Der folgende Artikel soll sich mit genau dieser Frage beschäftigen. Er soll zum einen vermitteln, was sich bereits im häuslichen Rahmen umsetzen lässt und zum anderen wie das Duden Institut für Lerntherapie (https://www.duden-institute.de/Standorte/Aachen/Ansprechpartner) Kindern und Jugendlichen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche professionelle und individuelle Hilfestellung leisten kann.
Was also kann man tun, um die Lesemotivation zu steigern?
Kinder lernen von ihren Vorbildern. Das heißt Verhaltensweisen von Menschen in ihrem engen Familien- und Bekanntenkreis haben häufig einen großen Einfluss auf das eigene Verhalten der Kinder. Nimmt man also als Elternteil selber häufiger ein Buch in die Hand, liest daraus vor oder besucht mit dem Kind eine Buchhandlung oder Bibliothek, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls Interesse an Büchern und dem Lesen zeigt (Naegele, 2011). Auch gemeinsames Lesen hat sich als eine hilfreiche Methode bewährt. Dabei kann man Textpassagen abwechselnd vorlesen oder aber auch zusammen im Tandem lesen. Beim Tandemlesen passt sich der schwache Leser dem geübten Leser an und steigert mit der Zeit somit seine Leseflüssigkeit.
Geduld ist wichtig, um Druck zu vermeiden
Das heißt dem Kind ein gutes Vorbild sein ist sicherlich richtig und wichtig, doch man sollte es auch nicht mit Büchern und Anregungen überhäufen. Es ist also auch okay, wenn das Kind mal nicht lesen und etwas anderes tun möchte. Somit gewährt man dem Kind einen Raum, in dem es mitentscheiden kann, wann es gerne liest, was es lesen möchte und wie. Dazu zählt auch, dass man bei Lesefehlern sowie langsamen Lesen geduldig bleibt und nicht ständig unterbricht oder korrigiert, schließlich ist es nicht das Ziel weitere Misserfolge zu thematisieren. Stattdessen kann man dem Kind zeigen, dass man sich freut, dass es liest und Dinge, die gut gelungen sind, rückmelden.
Was sind die Interessen des Kindes?
Zur Steigerung der Lesemotivation kommt ganz klar auch dem Leseinhalt eine bedeutsame Rolle zu. Was mag das Kind? Wofür begeistert es sich? Mit welchen Figuren kann es sich identifizieren? Fragen, die bei der Wahl des zu lesenden Textes berücksichtigt werden sollten. Dabei muss es auch nicht immer das klassische Buch sein, vielleicht hat das Kind auch Mal Spaß daran einen Comic zu lesen, oder eine bestimmte Zeitschrift. Kinder freuen sich in der Regel auch darüber von ihren Interessen erzählen zu können, somit können Fragen der Eltern zum Inhalt anregen, dass sich das Kind noch mehr mit dem Text auseinander setzt.
Professionelle Unterstützung suchen
Häufig lassen sich die Hürden beim Lesen mit den bisherig genannten Methoden jedoch nicht gänzlich überkommen. An dieser Stelle lohnt es sich Spezialisten auf dem Fachgebiet mit einzubeziehen. Im Duden Institut für Lerntherapie finden Sie entsprechende Ansprechpartner. Hier kann ganz individuell erfasst werden, wo genau die Schwierigkeiten beim Lesen bestehen und welche Techniken und Methoden erfolgsbringend sind und welche weniger. Machen Sie sich selbst ein Bild – wir freuen uns, Ihnen und Ihrem Kind zur Seite zu stehen (https://www.duden-institute.de/Standorte/Aachen/Ansprechpartner).