Unser Alltag ist voller Mathematik. Ob wir nun auf die Uhr schauen und die Zeit ablesen, die Länge eines Möbelstücks ausmessen oder im Supermarkt an der Kasse unser Geld zusammenzählen – im Alltag müssen wir uns zwangsläufig mit Größen, wie Länge, Zeit, Geld usw. auseinandersetzen. Mathematik umgibt uns also. Was genau das bedeutet das? Warum ist Mathematik so wichtig? Und warum scheint es vielen so oft schwer zu fallen Mathematik zu lernen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieser Beitrag.
Mathematik umgibt uns
Um den genannten Fragen auf den Grund zu gehen, wurde Herr Professor Doktor Albrecht Beutelspacher befragt. Er ist Gründer und Leiter des Mitmachmuseums Mathematikum in Gießen und Autor zahlreicher mathematischer Bücher, darunter auch sehr erfolgreiche populärwissenschaftliche Bücher. Um zu klären, was es genau bedeutet, dass uns Mathematik im Alltag umgibt, sind zwei Blickrichtungen von Bedeutung.
Eine Blickrichtung ist die in die Natur bzw. in unsere Umwelt. Überall finden wir Formen, da genügt bloß ein Blick aus dem Fenster oder durch den Raum in dem man sich gerade befindet: Dreiecke, Quadrate, Fünfecke und so weiter. Auf der Straße finden wir Verkehrsschilder, an Häusern Fenster und Türen, in der Küche Töpfe, Schalen, Bretter… man könnte die Liste immer weiterführen. Also überall wo wir hinschauen, finden wir mathematische Formen und mathematische Muster sowie Zahlenzusammenhänge.
Die zweite Blickrichtung ist die aus der expliziten Anwendungen von Mathematik. Dazu zählt alles, was wir heute an Technik kennen. Ohne die Mathematik gäbe es diese gar nicht oder würde zumindest nicht so funktionieren. Das fängt bei selbstverständlichen Dingen an, wie beispielsweise beim Starten unseres Computers und den darin enthaltenen Grafikprogrammen. Dann wäre da beispielsweise auch das Internet, bei dem wir großen Wert darauf legen, dass die Übertragung fehlerfrei funktioniert und auch das wäre ohne Mathematik nicht möglich. Auch hier kann man die Liste immer weiterspinnen: vom Stundenplan zum Fahrplan der Deutschen Bahn zu unseren Handys bis hin zu Audiogeräten und Navigationssystemen.
Wozu braucht man Mathe?
Schüler*innen stellen sich oft diese Frage. Auch hier erklärt Herr Professor Dr. Albrecht Beutelspacher, dass Mathematik zunächst mal ganz grundsätzlich, wie jedes andere Schulfach auch, uns Orientierung gibt. In den Sprachen kriegen wir sprachliche Orientierung, in Geschichte historische Orientierung, in Sport körperliche Orientierung und in Mathe kriegen wir geistige Orientierung. Damit ist die Orientierung in der Welt der Formen, Muster und Zahlen gemeint. Wor erfahren, was diese Elemente mit unserer Welt zu tun haben. Darüber hinaus ist Mathematik eine Anwendungswissenschaft. Schon von Anfang an, also vor ein paar 1000 Jahren schon, haben die Menschen im Grunde Mathe gemacht. Beispielsweise bei alltäglichen Problemen, wie die Größen von Feldern zu vergleichen oder Bausteine zu finden mit denen sie Häuser bauen konnten. Bis heute kamen da natürlich immer mehr Anwendungsfelder mit hinzu. Mathematik kann also durchaus interessant und faszinierend sein und gilt als ein Teil der Allgemeinbildung.
Warum tun sich manche Menschen so schwer mit der Mathematik?
Dazu gilt zunächst zu sagen, dass häufig zwei Methoden existieren, um Mathematik zu lernen. Die eine Methode ist das reine Auswendiglernen von Formeln und Lösungswegen. Dies kann jedoch extrem gefährlich werden, weil die kleinste Stellen die durcheinandergeraten, wie beispielweise ein Punkt mit einem Pluszeichen zu vertauschen, zu großen Fehlern führt. Diese Methode ist daher nicht zu empfehlen, ist jedoch häufig die geläufigste. Erfolgsbringender ist die Methode Sachen verstehen zu lernen, zu wissen wie so eine Formel zustande kommt und wozu diese gut ist. Das genaue Auseinandersetzen mit der Formel führt schließlich auch dazu, dass weniger Fehler passieren.
Um Motivation zu schaffen sich auch damit auseinandersetzen zu wollen, ist daher wichtig dort anzufangen, wo Mathe auf den ersten Blick gar nicht ersichtlich ist. Als Beispiel kann man Knobelaufgaben wählen, die so gut wie jeder auf irgendeine Art und Weise gerne macht. Da wäre zum einen das Sudoku – reinste Mathematik und trotzdem mögen Menschen es gerne lösen. Gut geeignet sind auch Experimente oder Anwendungen und über Anwendungen reden. Man muss also über Mathematik reden und nicht nur Mathematik machen. Schon früh in der Grundschule können Kinder beispielsweise einen Sinn für Gerechtigkeit durch Anwendung von Mathematik lernen. Wenn es zum Beispiel darum geht etwas gerecht auszuteilen, hilft uns das Zählen dabei herauszufinden, ob jeder gleich viel bekommen hat.
Rechenschwäche und Integrative Lerntherapie
Manchmal kommt es jedoch vor, dass sich extreme Lernschwierigkeiten im Mathematikunterricht auftun, bei denen man von einer Rechenschwäche oder Dyskalkulie spricht. Diese treten infolge von Verzögerungen in der kindlichen Entwicklung auf. Entscheidende Fähigkeiten für das Rechnenlernen sind somit noch nicht genügend ausgeprägt, sodass es an Voraussetzungen mangelt. Unterschiede in der Entwicklung können in einer Klassenstufe mehrere Jahre betragen. Die Lernanforderungen sind für betroffene Kinder oft zu hoch. Sie sind häufig noch nicht in der Lage, grundlegende Inhalte des Mathematikunterrichts wie Zahlvorstellungen, Aufbau des Zahlenraumes, Rechenoperationen, Einspluseins und Einmaleins und Grundvorstellungen zu Größen und zur Geometrie sich zu erschließen. Da Mathematikunterricht stark hierarchisch aufgebaut ist, gelingt es den Kindern nicht, diese Lücken selbstständig in weiteren Klassen zu füllen. Nicht selten hat dies einen enormen Einfluss auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen.
Das Duden Institut für Lerntherapie kann hier Abhilfe schaffen und helfen die Rechenschwäche zu überwinden. Durch integrative Methoden aus diversen Disziplinen gelingt es den Kindern und Jugendlichen wieder Erfolgserlebnisse im Umgang mit mathematischen Inhalten zu erfahren. Dabei wird großen Wert auf Anwendungsbeispiele gelegt und viel auf spielerischem Weg erfahren. Wenn Sie mehr zu unserem Angebot erfahren möchten, können Sie zu jeder Zeit unseren Ansprechpartner des Duden Instituts für Lerntherapie in Aachen kontaktieren. Wir freuen uns Ihnen zu helfen!
Ich stimme zu, dass besonders der Mathematikunterricht stark hierarchisch aufgebaut ist. Mein Sohn kommt im Mathe-Unterricht nicht mehr mit und ich habe mich dazu entschieden, eine Mathematik-Nachhilfe einzuschalten. Ich hoffe, diese Woche den idealen Ansprechpartner zu finden.