Wenn Schule und Lerntherapie Hand in Hand gehen

Lerntherapie

Im folgenden Beitrag schauen wir uns einmal an, wie Schule und Lerntherapie Hand in Hand gehen können. Dazu sprechen wir über die Kommunikation zwischen den Lehrkräften und den Lerntherapeuten und wie diese den Lernfortschritt von Kindern und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten positiv beeinflussen kann.

Wenn sich Kompetenzen ergänzen

Lehrer/-innen kennen ihre Kinder am besten und haben die Entwicklung aller Schüler im Blick. Sie merken schnell, welche Kinder gut und problemlos vorankommen, im Unterricht mitarbeiten und Lernerfolge haben. Sie spüren aber auch, welchen Kindern das Lernen im Unterricht schwerer fällt, welche Kinder Entwicklungsverzögerungen haben, vergleichbar sind mit jüngeren Kindern, wenig Lernerfolge haben und darunter leiden. Und sie kennen am besten die Bedingungen und Möglichkeiten der Hilfe an ihrer Schule. Häufig erhalten dann Kinder mit Lernschwierigkeiten mehr Erklärung und Förderung, auch über den Unterricht hinaus. Aber bei manchen Kindern reicht das nicht aus.

Somit kommen häufig Lerntherapeut/-innen ins Spiel. Lerntherapeut/-innen sind spezialisiert darauf, wie Kindern Mathematik sowie Lesen und Schreiben besonders zugänglich gemacht werden kann. Sie wissen welche Schwierigkeiten dabei auftreten können und wie man grundlegende Fähigkeiten (weiter-)entwickelt, damit ein Kind fundamentales mathematisches und lese-rechtschreibtechnisches Verständnis aufbauen kann. Dies in der Einzelarbeit mit einem Kind während einer integrativen Lerntherapie erfolgreich umzusetzen ist die Kompetenz, die die Duden Institute für Lerntherapie seit Jahrzehnten erfolgreich entwickelt haben.

Die Einzeltherapie ermöglicht es, eine enge Beziehung zum Kind aufzubauen. Kinder spüren, wenn man an sie glaubt. Häufig dauert es nicht lange und bei den ersten Kindern lässt sich ein gewachsenes Selbstbewusstsein, verbunden mit kleinen Lernerfolgen erkennen. Gerade da das Konzept auf jedes einzelne Kind abgestimmt ist, kann es schnell zum Erfolg führen. Die Förderung eines positiven Selbstbildes sowie einer Steigerung der Selbstwirksamkeit sind für uns grundlegende Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen. Danach kommt der Rest schon fast von allein.

Kommunikation ist der Schlüssel

Da Lehrkräfte an den Schulen die Personen sind, die ihre Schülerinnen und Schüler mit möglichen Problemen am besten kennen und erleben, fungieren sie auch als Hauptakteure erfolgreicher Schriftsprach- und Mathematikförderung. Eine explizite Förderung und Fortbildung dieser Lehrkräfte kann ihre Diagnose- und Förderkompetenz signifikant erhöhen. Darüber hinaus können sie der Entstehung von Lese- und Rechtschreib- sowie Rechenschwierigkeiten vorbeugen und bestehende Probleme verringern. Deshalb kann ein regelmäßiger Austausch mit Lerntherapeut/-innen ein erster Schritt in diese Richtung sein. Lehrer und Lehrerinnen können zum einen sehen, dass bei den Kindern mit Lernschwierigkeiten etwas im Hintergrund passiert. So können sie sich Voraussetzungen entwickeln und somit eine weitere Perspektiveneinnahme auf das Kind und dessen Kompetenzen erfahren.

So kann man Fortschritte bei den Kindern beobachten, auch wenn sie das im aktuellen Mathematik- oder Deutschunterrichtung noch nicht zeigen können. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis für das Kind und eröffnet die Möglichkeit neuer Herangehensweisen an die entsprechende Problematik. Zusätzlich können sich Tipps abgeholt werden, die in der Einzeltherapie zu Lernerfolgen geführt haben. Von denen können womöglich auch andere Kinder im Klassenverband profitieren. Auf der anderen Seite können Lerntherapeut/-innen von Lehrer/-innen lernen, wie das Kind sich in der Schule entwickelt. Sie erkennen, wie der Stand im entsprechenden Fach ist, was bisher gut lief und was noch schwerfällt. Das können Dinge sein, von denen das Kind selbst nicht berichtet, sodass vielleicht auch gewisse Reaktionen und Verhaltensweisen des Kindes in der Lerntherapie erklärbar werden.

Gemeinsame Schulprojekte

Die Zusammenarbeit zwischen Lehrer/-innen und Lerntherapeut/-innen kann auch bedeuten, dass gemeinsame Projekte an den Schulen geplant und durchgeführt werden können. So könnte beispielsweise die gemeinsame Aufgabe im Schulprojekt darin bestehen mit den Lehrkräften grundlegende Übungssequenzen für das Mathematiklernen zu bestimmen, zu diskutieren und einzuüben. Im Anschluss werden diese so lange im Unterricht eingebaut, bis alle Kinder die notwendigen Lernfortschritte erreicht haben. Wichtige Übungssequenzen zum Entwickeln von Fähigkeiten wie Vorstellung, Orientierung und Abstraktion sollten dann z.B. mit dem Aufbau von grundlegenden mathematischen Inhalten verbunden werden. Mit diesen Sequenzen soll dann erreicht werden, dass kein Kind weit hinter den anderen zurückbleibt. Alle Kinder können sich so ein erstes Verständnis zu grundlegenden mathematischen Inhalten aufbauen. Das gleiche Prinzip lässt sich natürlich auch auf den Schriftspracherwerb beziehen.

Wenn vielleicht auch Sie als Lehrer/-in das Interesse an solch einem Austausch oder einem gemeinsamen Projekt haben, dann können Sie sich jederzeit gerne bei unserem Ansprechpartner des Duden Instituts in Aachen melden. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

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