Wie lernt der Mensch?

Der spannende Prozess des Lernens leicht erklärt

Was passiert eigentlich in unseren Gehirnen beim Lernen? Dieser Vorgang ist sehr kompliziert, aber unglaublich spannend zu verfolgen. In diesem Artikel versuchen wir euch die komplexen Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären. Wir lernen verschiedene Lernmethoden kennen und gehen dem ein oder anderen Mythos rund ums Thema Lernen auf den Grund. Gibt es unterschiedliche Lerntypen? Lernen Rechts- und Linkshänder*innen gegensätzlich? Lest weiter und findet es heraus!

Lernen im Gehirn

Beim Lernen verändern sich die Synapsen im Gehirn. Mittlerweile weiß die Forschung, dass sich ganze Schaltkreise im Hirn evolvieren als Folge des effektiven Lernens. Dabei werden die sogenannten synaptischen Kontakte verstärkt. Diese Kontakte können allerdings auch recht schnell als Resultat einer Periode des Nicht-Lernens schwächer werden. Dann sind diese Synapsen nicht mehr so leicht zu aktivieren. Das liegt daran, dass unser Gehirn den aktuellen Wissenspeicher tagesaktuell hält, um die wichtigsten und präsentesten Informationen ohne Umwege abrufen zu können.

Früher wurde angenommen, dass Rechts- und Linkshänder*innen unterschiedliche Gehirn-Strukturen besäßen, welche in kontrastierenden Lerneigenschaften resultieren würden. Beispielsweise ging man davon aus, dass Linkshänder*innen grundlegend kreativer veranlagt seien als Rechtshänder*innen. Das ist ein Mythos! Die dominante Hand bestimmt nicht inwiefern ein Mensch lernt. Es gibt dahingehend keine Unterschiede, da es in unserem Hirn auch keine strikt kreativere oder unkreativere Hemisphäre gibt. Einzig das früher weit verbreitete „Umtrainieren“ von Linkshänder*innen birgt die Gefahr den Lernprozess eines Menschen negativ zu beeinflussen. Darf ein Kind nicht mit der intuitiv dominanteren Hand agieren, führt das zu unnötigen Hürden und Problemen.

Unterschiedliche Typen beim Lernen

Wenn es um verschiedene Lerntypen geht, hört man oft die Begriffe „auditive Lerner*innen“ oder „visuelle Lerner*innen“. Natürlich gibt es Neigungen in der Art wie ein individueller Mensch am liebsten lernt, jedoch weiß die Forschung mittlerweile, dass wir Informationen am besten aufnehemen können, wenn alle Sinne involviert sind. Und das ist bei jedem und jeder von uns gleich. Der sogenannte Lerntyp ist für einen Lernerfolg also irrelevant solange ein guter Unterricht oder Lernprozess stattfindet, bei dem jegliche Sinnesorgane miteinbezogen werden.

Diese Erkenntnis scheint besonders für Lehrkräfte von Bedeutung zu sein. Neben ihrer Aufgabe die Kinder zu einem effektiven Lernen zu motivieren und zu erklären warum der Schulstoff auch relevant für das zukünftige Leben der Schüler*innen ist, müssen sie entscheiden, in welcher Methode oder Form sie die Stoffe im Unterricht behandeln möchten.

Unterschiedliche Methoden beim Lernen

Als besonders effektive Methode im Unterricht zeigt sich immer wieder die Gruppenarbeit. Aber auch in Eigenarbeit sind Lernerfolge zu meistern. Bei dieser Art des Lernens können die modernen digitalen Medien ein nützlicher Helfer sein. Außerdem ist es sinnvoller an verschiedenen Orten zu lernen, statt immer nur am selben Schreibtisch oder im selben Zimmer. Das klingt vielleicht seltsam, doch es ist erwiesen, dass es wichtig ist, beim Lernen unterschiedliche Kontexte zu schaffen. Somit wird es für unser Gehirn leichter, die gelernten Stoffe auch in den verschiedensten Situation abrufen zu können.

Da es für unser Gehirn wichtig ist, dass beim Lernen alle Sinne beansprucht werden, ist es äußerst hilfreich dabei den eignen Körper miteinzubeziehen. Man kann beispielsweise motorische Abläufe als Lernmethode inkludieren und somit die Inhalte, statt nur theoretisch, auch mit praktischen Bewegungen assoziieren. Gut ist es auch, trotz der digitalen Möglichkeiten heutzutage beim Lernen noch mit der eigenen Hand zu schreiben. Dabei werden die Wörter leichter im Gehirn abgespeichert.

Hat Ihr Kind besondere Lernschwierigkeiten?

Das Duden Institut für Lerntherapie in Aachen bietet Lerntherapien für Schüler*innen jeden Alters an. Unsere qualifizierten Mitarbeiter*innen unterstützen sowohl in dem Fachbereich Lese-Rechtschreibschwäche als auch im Fachbereich Rechenschwäche. Wenn Sie mehr zu den Angeboten des Instituts erfahren möchten oder einen Austausch wünschen, können Sie jederzeit unseren Ansprechpartner kontaktieren. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

Erste Eindrücke in die Diagnose der Duden Institute gibt es auch hier im Blog: Wie läuft eine Diagnose in der Lerntherapie ab?

Neugierig geworden?

Mehr zum Thema gibt es im Podcast der Duden Institute. Hören Sie doch mal in Folge 43: Wie lernt der Mensch? rein.

Oder erfahrt mehr über die Arbeitsweise und Schwerpunkte der Institute im Artikel Mehrsprachigkeit im Fokus, in dem wir gemeinsam auf den 4. Bundeskongress für Lerntherapie und inklusive Schule zurückschauen.

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